07Sept
2015

Food, Cats and Music - What do I need more?

Shalom!

So, nach ziemlich langer Zeit melde ich mich mal wieder. Wie es der Titel schon ankündigt, geht es in diesem Blogeintrag um drei Themen, die in meinem Leben eine erschreckend große Rolle spielen: Essen, Katzen und Musik. (Mehr oder weniger auch in der Reihenfolge...)😉

Wir Volontäre haben drei Mahlzeiten täglich, die wir im Chader Ochel (dt.: Speisesaal) zu uns nehmen. Das ist immer ziemlich nett, wenn man vor, während und nach der Arbeit zusammensitzt und mehr oder weniger gemeinsam isst. Mir schmeckt das Essen ziemlich gut. Was ein bisschen fehlt, ist die Abwechslung. Außerdem gibt es täglich Fleisch und nicht so viele Alternativen (die ich mag...). Ich versuche aber trotzdem, nicht zu viel Fleisch zu essen.

Obwohl wir Volontäre nicht jüdisch sind, essen auch wir koscher. D.h. es gibt morgens und abends Milchspeisen und mittags Fleisch. Zu Erev Shabbat (Freitag Abends) gibt es auch Fleisch und alles ist feierlich hergerichtet. Aber zu Erev Shabbat sage ich wann anders noch etwas.

Ab und zu kocht man auch mal selber, entweder bei sich, oder – wie wir es gemacht hatten – in der Küche. Keine Panik, wir waren koscher und der Koch hat´s erlaubt.😛

Bei einer kleinen Pfannkuchen-Aktion hatten wir unglaublich viel Spaß, was mir mal wieder zeigt, dass ich hier in Nes Ammim richtig bin. Die Leute sind klasse und man hat fast immer Spaß gemeinsam.

Von links nach rechts: Jorai, Esther, Luisa, Marijn und ic

 

Auch die Hotelgäste essen ( – natürlich.) Das ist deshalb einen Kommentar wert, weil es wirklich traurig ist, zu sehen, wie viel hier weggeschmissen wird/ werden muss. Wenn man in Dining Hall arbeitet und die Tische abräumt, gibt es mehr oder weniger zwei Fälle, die eintreten können.

Fall A: Die Teller sind leergegessen, ein paar Krümel, die man abwischt und das war´s.

Fall B: Es sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa. Essensreste, nicht leergegessene Teller, halbvolle Tassen, Müll.

Es gibt wenig dazwischen.

Vielleicht ist das die Mentalität mancher Hotelgäste, vielleicht fällt es den Leuten gar nicht auf. Aber jedes Mal, wenn ich einen dreiviertels vollen Teller in den Müll leere, denke ich, dass es einfach traurig ist. Was hier weggeschmissen wird, könnte einige ernähren, die es nötiger hätten als wir.

Ich denke, das Problem liegt darin, dass man ein Buffet hat und die Leute sich so viel sie wollen auf den Teller häufen können – ob sie es essen werden, oder nicht. Eine Möglichkeit, um so etwas zu verhindern, wäre vielleicht einfach ein Schild aufzustellen, das daran erinnert, dass man auch nachholen kann. Aber selbst dann würde es auch Gäste geben, die sich den Teller zu voll machen. Trotzdem: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

  #Foodwaste

In meinem letzten Beitrag habe ich ja schon erwähnt, dass ich möglicherweise die neue Catlady werde. Tja, das „möglicherweise“ können wir streichen, ich bin die neue Catlady!🙂

Das klingt aufregender, als es ist, aber es macht Spaß. Jeden Morgen füttere ich die Katzen, was immer wieder schön ist. Wir haben etwa 50 Katzen in Nes Ammim, von denen zwischen 30 und 40 immer zur Futterstelle kommen. Manche Katzen erkennen mich schon und kommen miauend auf mich zu - ein sehr schönes Gefühl.

The Catlady in action

Dass Catlady sein aber nicht nur Spaß ist, habe ich gleich an meinem ersten Abend erleben können. Ein Kater wurde von einem Auto angefahren und saß verletzt auf der Straße. Ich war mit ihm beim Tierarzt, der zuerst dachte, man könnte „Redcat“ noch retten. Das war aber leider nicht der Fall, weswegen wir ihn kurz darauf einschläfern lassen mussten. Zusammen mit einem anderen Volontär habe ich ihn begraben.🙁

Ein dafür umso schöneres Katzen-Erlebnis sind unsere beiden Babykatzen Yeti und El Tigre (von allen nur Tigre genannt). Wir haben sie vom Pool zu uns in den „Jungle“ geholt, wo sie jetzt leben und das ziemlich glücklich. Wenn man nach hause kommt, wird man sofort von zwei kleinen Kätzies begrüßt, die freudig miauend auf einen zukommen. Das ist wirklich toll!🙂

Yeti El Tigre

 

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich ab und zu mit Peter, einem Dutchie (Niederländer) ab und zu Musik mache. Das machen wir inzwischen immer öfter. Am samstagabendlichen Church Service ist es fast schon Programm für mich, mitzuspielen. Zuerst waren es nur Peter und ich, jetzt kommen mit Miriam und Frauke zwei weitere Volontärinnen dazu, die Instrumente spielen. Wenn das so weitergeht, haben wir bald ein kleines Orchesterchen. Auch an Erev Shabbat begleiten wir die Lieder, was dem ganzen nochmal einen volleren Klang gibt.

Peter und ich spielen auch oft aus einem Klezmer-Buch verschiedene Stücke, was einen Heidenspaß macht! Hier in Nes Ammim greife ich viel öfter zur Geige, als ich es zuletzt in Deutschland gemacht hatte. Und das Musizieren macht wirklich Spaß.🙂

Peter und ich spielen Klezmer

Rainer, unser Studienleiter, hat uns letzte Woche auch mal zu einem Chor im Nachbarkibbuz mitgenommen, in den ich für dieses Jahr auch gerne eintreten möchte. Es sind eher ältere Leute und wir senken den Altersdurchschnitt ein bisschen, aber es macht total Spaß und die Stücke und Lieder, die gesungen werden, sind sehr schön.

 

Ich hatte zwar letztes Mal gemeint, dass meine Einträge kürzer werden, aber das hat jetzt nicht so ganz geklappt. 😀Jedenfalls war´s das zu diesen Themen. Bis zum nächsten Eintrag alles Gute und Shalom!

Rebecca🙂