Berichte von 08/2015

14August
2015

2 Weeks Here

Shalom!

„Ani lo medaberet ivrit.“

Das heißt „ich spreche kein Hebräisch“, ein Satz, den ich schon mehr als einmal in meinen knapp zwei Wochen in Nes Ammim in Western Galilee gesagt habe. Das kann ganz schön hilfreich sein, wenn man im Hotel arbeitet und man plötzlich von Israelis angesprochen wird. Dass ich (noch) kein Hebräisch kann, ist nicht schlimm. Englisch spricht hier so gut wie jeder. Vor allem hier in Nes Ammim, dem christlichen Kibbuz, dessen Slogan „European atmosphere in Western Galilee“ lautet.

„European“ kann man hier wörtlich nehmen. Neben mir gibt es in diesem Kibbuz auch noch viele andere Volontäre, die aus den verschiedensten Ländern kommen. Zum Beispiel Italien, Frankreich, den Niederlanden und natürlich aus Deutschland. Diese Vielfalt macht das Leben hier erst spannend.

 

Mein Leben in Nes Ammim beginnt klarere Strukturen zu bekommen. Ich arbeite fünf Tage die Woche im Hotelbetrieb, unter anderem im Housekeeping und in der Dining Hall. Die beiden anderen Tage habe ich frei.

Im Housekeeping kümmert man sich darum, dass die Zimmer für die Gäste hergerichtet sind. Betten machen und putzen sind hier die beiden Hauptaufgaben. Noch bin ich. ehrlicherweise, ziemlich langsam, wenn es darum geht, ein Zimmer zu putzen, aber ich setze darauf, dass Übung einen Meister macht und ich vielleicht etwas schneller werde mit der Zeit. Das haben mir die anderen hier auch versprochen. 😛

In der Dining Hall geht es darum, alles für die Mahlzeiten der Gäste vorzubereiten. Dazu gehört, die Tische zu decken (wobei hier ganz wichtig ist, dass man koscher deckt, also zum Beispiel verschiedene Gedecke für Fleisch- und Milchspeisen), das Buffet vorzubereiten und immer nachzufüllen, wenn ein Topf leer ist, und nachher alles abzuräumen und den Speisesaal wieder zu putzen.

Wie man vielleicht schon hört, ist putzen hier wichtig. Ich hatte gar keine Vorstellung davon, wie wichtig das ist. Wenn man in einem Hotel mal hinter die Kulissen schaut, bekommt man einiges mit, das einem als Gast überhaupt nicht klar ist. So zum Beispiel die Arbeit, die hinter einem sauberen Hotelzimmer steckt.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ab und zu einen Putzwahn habe, also ist das alles nicht ganz sooo schlimm für mich 😛 Anstrengend ist es aber trotzdem.

 

Aber Nes Ammim bedeutet nicht nur arbeiten. Im Gegenteil, es bedeutet auch ganz viel Community life. Ob Church Service Samstag Abend (also am Ende von Shabbat), Bar Evening Donnerstag Abend, Erev Shabbat Freitag Abend, musizieren (ich habe meine Geige dabei und spiele viel mit einem der anderen Volontäre zusammen, der sehr gut Klavier spielt), Volleyball oder Fußball spielen: Jeder beteiligt sich gerne an den gemeinsamen Aktivitäten.

In den Pausen oder nach der Arbeit sitzt man viel zusammen, spielt ein bisschen Gitarre oder Klavier, singt, redet, lacht. Die Leute hier sind toll und man fühlt sich ziemlich schnell als Teil des Ganzen, was mich erleichtert, da ich ja schließlich ein Jahr hier sein werde.

 

Das Wetter ist auch gut, ziemlich warm und oft schwül. Man schwitzt viel und es ist nicht selten, dass man sogar zweimal täglich duscht.

Alles in allem bin ich hier ziemlich glücklich und freue mich auf weitere 11 ½ Monate hier. Was ich hier besonders liebe, sind die Katzen, von denen es hier etwa 3 Milliarden gibt. Zwei liegen immer vor meiner Baracke (es heißt nur so, eigentlich ist es ziemlich schön, wenn auch heiß!😛), wenn ich von der Arbeit zurückkomme.

Vielleicht werde ich sogar die zukünftige Catlady, die sich um die süßen kleinen Putzies kümmert, wenn der Volontär, der es momentan noch macht, geht, aber das muss ich mir noch einmal genau überlegen.😉

  Eine meiner beiden Katzen :)

 

Das war jetzt schon ein ziemlich langer erster Eintrag aus Israel. Ich denke, die nächsten versuche ich, kürzer zu halten đŸ˜‰ Bis dahin alles Gute und Shalom!

Rebecca 🙂